Kontakt zur zentralen Koordination (Hotline), Monitoring & Präventionsberatung finden Sie ganz unten auf jeder Seite

Nachweismöglichkeiten

Beobachtungen

  • schäferhundähnlicher Habitus
  • wirkt sehr hochbeinig
  • trägt einen herabhängenden Schwanz
  • relativ kleine, immer aufrechte Ohren
  • graubraunes Fell
  • typisch sind helle Wangen und Überaugenflecken
  • weißlich bis hellgelbe Umgebung des Mauls
  • einige Tiere mit deutlichem Sattelfleck

Spuren

  • länglich ovale Trittsiegel mit 8-10 cm Länge und 7-9 cm Breite (Vorderpfoten etwas größer als Hinterpfoten)
  • vier Zehen mit deutlichen Krallenabdrücken
  • Im geschnürten Trab wird die kleinere Hinterpfote genau in den Abdruck der Vorderpfote der gleichen Körperhälfte gesetzt.
  • Bei Hunden überlappen sich die ähnlich aussehenden Abdrücke von Vorder- und Hinterpfote nur teilweise oder gar nicht.
  • Es besteht die Gefahr der Verwechslung, vor allem mit Hundespuren ähnlicher Größe
  • Die Schrittlänge (Abstand zwischen jedem zweiten Pfotenabdruck) variiert je nach Gangart und ist im geschürten Trab zwischen 1,1 und 1,4 m.
  • Wölfe laufen gern auf Wegen, um energiesparend lange Strecken zu überwinden.
  • Lange Laufstrecken (100 – 500 m) ausschließlich im geschnürten Trab sind ein Hinweis für eine Wolfsspur.

Losung

  • wird häufig auf oder am Rand von Wegen und Wechseln abgesetzt
  • der Kot ähnelt einem Hundekothaufen, riecht frisch aber typisch nach Wolfslosung
  • meist 2,5-3,0 cm dick und mehr als 20 cm lang
  • enthält neben Schalenwildhaar häufig große Knochenstücke, Schalen und Zähne
  • sichere Artzuordnung kann nur durch DNA-Analyse erfolgen
  • auffällige Objekte wie z.B. Steine werden gezielt mit Kot markiert

Rissmerkmale

  • die Beute wird meist durch einen gezielten Kehlbiss getötet
  • an diesen Stellen sind meist wenige tiefe, nicht ausgefranste Löcher sichtbar
  • der Abstand der Eckzähne beträgt 30-40 mm
  • beim Abschärfen der Decke treten nur im Bereich der Kehle Unterhautblutungen auf
  • meist weist das Beutetier am restlichen Körper keine weiteren Bissverletzungen oder größere Unterhautblutungen auf, außer bei sehr großen Beutetieren (z.B. Rothirsch)
  • das Beutetier wird sehr oft 20-50 (-100) m weit in Richtung Deckung verschleppt
  • manchmal wird die Beute auch teilweise oder ganz zugescharrt
  • wenn er nicht gestört wird, kehrt der Wolf immer wieder zu seinem Riss zurück
  • häufig wird zuerst der Bauchraum geöffnet und der Körper von dort beginnend gefressen
  • Magen, Darm werden von Wölfen grundsätzlich nicht gefressen
  • bei vollständiger Nutzung von großen Beutetieren bleiben neben dem Verdauungstrakt nur sehr große Knochen übrig

Typische Merkmale bei Hunderissen

  • viele Verletzungen oder Stellen mit Unterhautblutungen über den Körper verteilt
  • oft Bisse auch in Keule, Rücken oder manchmal Vorderlauf
  • es wurde wenig gefressen
  • das Opfer wurde gar nicht oder nur über wenige Meter weggeschleppt
  • man darf aber nicht vergessen, dass einige erfahrene Jagdhunde, ähnlich wie Wölfe, gesundes Wild und Haustiere perfekt mit einem gezielten Kehlbiss töten
  • einziger Hinweis der dann bleibt, ist die geringe gefressene Fleischmenge

Lautäußerungen

  • Wölfe nutzen viele Lautäußerungen zur Kommunikation, wobei nur das Heulen für das Monitoring relevant ist.
  • Das Heulen kann unter guten Bedingungen über mehrere hundert Meter vom Menschen wahrgenommen werden und Wölfe antworten teilweise auf nachgemachtes Heulen.
  • Es bleibt aber die Verwechslungsgefahr mit Hunden, wenn Siedlungen in der Nähe sind.

Kontakt

Zentrale Koordination Wolf M-V (Wolfshotline)
(Marika Schuchardt & Jens Geißler)

Informationen zu auffälligen Sichtungen von Wölfen, Schadensfällen bei Nutztieren und Totfunden werden an 7 Tagen in der Woche entgegengenommen.

Tel: 0170-765 88 87 (Bitte nur Anrufe, keine SMS)

Monitoring Wolf M-V
(Dr. Norman Stier)

Informationen zu Wolfssichtungen (möglichst mit Foto oder Video dokumentiert), gerissenen Wildtieren, Fotofallenbilder – oder videos, Spuren- und Kotfunde (bitte mit Datums- und Ortsangabe) werden durch das Monitoring Wolf entgegengenommen:

E-Mail: stier@wildundforst.de
Tel: 0171-485 97 89
TU Dresden – Forstzoologie, AG Widtierforschung
Pienner Str. 7, 01737 Tharandt

Präventionsberatung Wolf M-V
(Hans Diederichs)

Kostenlose Beratungstermine für Nutztierhalter zum Thema Herdenschutz, sowie Voraussetzungen für Förder- und Ausgleichszahlungen können montags bis freitags vereinbart werden. Einzel-, sowie Gruppentermine möglich.

E-Mail:  h.diederichs@lse-sternberg.de
Tel: 03847-5529925 oder 0171-7270624